"Musik wäscht die Seele vom Staub des Alltags rein" (Albert Schweitzer)

 

Bearbeiteter Auszug aus der

 „Festschrift zur Feier des 100jährigen Bestehens der  

Sängervereinigung „Eintracht“ 1878 e.V. Neuweiler (Saar)

Autor: Fritz Schneider, bearbeitet HD (kursiv)

 

Aus der Neuweiler Sängergeschichte  

                      Wenn die Harmonie der Töne über die Seele unser Handeln bestimmt hat Singen Sinn.  

Nach den heute noch vorliegenden Unterlagen erfolgte am 3. Februar 1878 im Saale Russy die Gründung eines Männerchores durch 48 Neuweiler Bürger. Die gesangliche Ausbildung des Vereins hatte der damalige Lehrer Kuhn aus Neuweiler übernommen. Nach seiner Versetzung fiel die Leitung des Chores dem jeweiligen Volksschullehrer des Ortes zu. Im Jahre 1907 kam die Dirigentenstelle an Jakob Schneider sen., der das Amt bis 1927 versah. Unter seiner Leitung schwang sich der Verein zu beachtlichen Erfolgen auf.

Aus Anlass seines 35-jährigen Bestehens veranstaltete der Verein am 25. Mai 1913 im Saale Russy einen Gesangswettstreit, an dem 13 Vereine teilnahmen.

 

Nach dem Ersten Weltkrieg konnten die Proben wieder aufgenommen werden. Im Jahre 1927 wechselte die Chorleiterstelle von Jakob Schneider sen. auf den Oberlehrer Haeber, der durch eine intensive musikalische Ausbildung der Sänger wesentlich dazu beitrug, dass der Chor einen wohlgeformten Klangkörper bildete. Im Jahre 1931 wurde Jakob Schneider jun. Dirigent des Chores. Er war vielen jüngeren Sängern ein Jugendfreund und konnte in jeder Hinsicht die erfolgreiche Arbeit seines Vaters fortsetzen.

 

Der Männergesangverein „Eintracht“ und der Quartettverein „Saargold“ schlossen sich im Jahre 1931 zu einer  „Sängervereinigung Eintracht“ zusammen. Diese Sängervereinigung konnte mit 50 Sängern im ersten Jahre ihres Bestehens auf einem Preissingen in Bildstock in der ersten Klasse den 1. Preis erringen. Für den jungen Chorleiter Schneider war dieser Erfolg eine beachtliche Qualifikation. Leider verzog er nach St. Ingbert und übernahm dort die Leitung eines Orchesters und zweier Gesangvereine.

 

Auf Grund der Verpflichtung des Chorleiters Preiser war es möglich, die gesangliche Leistungsfähigkeit des Chores weiter zu steigern. Nach eingehender Vorbereitung konnte der Verein im Jahr 1934 eine Sängerfahrt nach Büdingen (Hessen) unternehmen, die wohl bis dahin den Höhepunkt im Neuweiler Sängerleben bildete. 

 

Der [] Sängervereinigung „Eintracht“ schloss sich 1935 auch der Gesangverein „Erholung“ an. [] Bei der Darbietung eines Ständchens in Dudweiler konnte dieser Chor 108 Sänger auf die Bühne bringen, eine Zahl, die später nie mehr erreicht werden sollte.

 

In Folge Lokal- und Dirigentenwechsels zogen sich viele Sänger mit der Zeit vom aktiven Gesang zurück; ein Häuflein unentwegter Getreuer hielt jedoch die Tradition aufrecht. Der Dirigent Otto Görgen übernahm in dieser Zeit des Tiefstandes – 1936 – die gesangliche Leitung des Chores. Er hat in mühevoller Kleinarbeit den Chor wieder aufgebaut und zu einer Einheit zusammengeschmolzen. Es war ihm auch vergönnt, nach einer Zwangspause von sechs Jahren, verursacht durch den Zweiten Weltkrieg, sein Aufbauwerk fortzusetzen. []

 

Dem 70jährigen Bestehen, das der Verein vom 1. bis 3. Juli 1950, wenn auch mit zweijähriger Verspätung, beging, folgte schon 1953 das 75jährige Stiftungsfest, an dem neben Vereinen der Nachbarorte auch der Musikverein Hirstein teilnahm.

 

Dem 80jährigen Stiftungsfest (5. bis 7. Juli 1958), das den Verein zu einem neuen, glänzenden Erfolg führte, folgte die vielleicht abwechslungsreichste Zeit im bisherigen Chorleben. Der Verein versuchte, sich der verwandelten Welt [] anzupassen und neue Wege zu beschreiten, um auch jüngere Sänger wieder für den [] Gesang zu gewinnen. In dieser Richtung wirkten die zahllosen Auftritte des Chores, der keine Gelegenheit ausließ, der Öffentlichkeit die Erfolge seiner Arbeit vorzutragen, nicht zuletzt aber auch die inzwischen zur Tradition gewordenen Sängerfahrten, die den Chor u.a. nach Nordrhein-Westfalen, ins Schwabenland und in die Schweiz brachten. Besonders die letzte Fahrt bescherte dem Chor einen  hervorragenden Erfolg: Eine Goldmedaille bei dem Luzerner Kantonalsingen krönte diesen ersten Auslandsaufenthalt in der Vereinsgeschichte.

 

Das 90jährige Stiftungsfest konnte vom 8. bis 10. Juni 1968 in würdigem Rahmen durchgeführt werden. Seitdem haben sich im Vereinsleben wesentliche Änderungen ergeben. So musste unser langjähriger Chorleiter Otto Görgen aus gesundheitlichen Gründen 1971 die Dirigentenstelle an Herrn Oberlehrer Kirsch übergeben. In dessen fünfjährige Tätigkeit als Chorleiter fallen viele kulturelle Veranstaltungen, an denen der Jugendchor des Vereins auch beteiligt war. Dieser von ihm gegründete Jugendchor musste nach anfänglich großem Zuspruch mangels dauerhaften Interesses jedoch bald wieder aufgegeben werden.

Viele treue Sängerkameraden sind in dieser Zeit von uns geschieden. Mancher gute Sänger ist auch aus dem aktiven Kreis ausgetreten, aus welchen Gründen auch immer. Die Lücken im Chor konnten bis heute (1978) leider nicht geschlossen werden, so dass eine Leistungssteigerung nicht eintreten konnte. Im März 1976 übernahm der Dirigent Herbert Engel die musikalische Leitung des Chores.

Am 5. März 1978 wurde dem Chor für das jahrzehntelange Wirken und die Pflege des deutschen Volksliedes im Rahmen eines eindrucksvollen Festaktes im Auftrag des Herrn Bundespräsidenten die Zelterplakette verliehen. Urkunde und Ehrenplakette wurden in der Kongresshalle in Saarbrücken durch den Herrn Bundesminister des Innern Professor Dr. Maihofer übergeben. Eine einmalige Krönung in der hundertjährigen Vereinsgeschichte.

Soll deutsches Lied zu Herzen dringen,

Dann kleidet es in Töne ein.

Denn aus dem Liede spricht beim Singen

Des Menschen Seele, wahr und rein.

Fritz Schneider

 

 

 

Vorsitzender

Schriftführer

Kassierer

Dirigent

1878

 

 

 

Kuhn

1880

 

 

 

Krah

1900

 

 

Fuhrmann

 

1901

Philipp Ströher

Gottlieb Caspary

 

 

1904

 

August Huppert

Schneider

 

1905

 

Peter Bretz

 

Jakob Schneider

1906

 

 

 

Johann Huppert

1907

 

Julius   Neuschwander

Heinz Schneider

Jakob Schneider   sen.

1909

Heinrich Lausch

Karl Triem

Jakob Teis

 

1910

 

Carl Blatter

 

 

1912

August Antes

 

Willi Quart

 

1914

 

Peter Bretz

 

 

1921

 

Fritz Sattler

 

 

1924

 

Heinrich Jüngst

 

 

1927

 

Fuhrmann

 

Haeber

1929

 

Willi Quarz

Johann Holzer

 

1930

Nikolaus   Spreicher

 

Christ. Gebhardt

 

1931

 

 

Johann Holzer

Jakob Schneider   jun.

1932

Emil Gerhard

 

 

 

1933

 

Johann Caspary

 

Jakob Preiser

1935

Karl Triem

Willi Quarz

 

 

1936

 

 

 

Otto Görgen

1937

Fritz Rothermel

 

Karl Triem

 

1939

Willi Quarz

Karl Triem

Karl Triem jun.

 

1948

 

Fritz Schneider

 

 

1956

Edgar Brenner

 

 

 

1958

 

 

Werner Huppert

 

 

 

Männerchor vor 1960

Jahr

Vorsitzende/r

Schriftführer/in

Kassierer/in

Dirigent/in

1961

Horst Huppert

 Fritz Schneider

 Werner Huppert

 Otto Görgen

 

 

Männerchor 1968          

Jahr

Vorsitzende/r

Schriftführer/in

Kassierer/in

Dirigent/in

1970

Wolfgang Messerle

 Fritz Schneider

 Werner Huppert

 Otto Görgen

 

 

Auftritt in Wiggensbach im Schwabenland

 

Jahr

Vorsitzende/r

Schriftführer/in

Kassierer/in

Dirigent/in

1971

Manfred Dielforder

 Fritz Schneider

 Werner Huppert

 Norbert Kirsch

 
 
 
 
Kinderchor 1972
 

Jahr

Vorsitzende/r

Schriftführer/in

Kassierer/in

Dirigent/in

1975

Werner Nicolay

 Fritz Schneider

 Werner Huppert

Norbert Kirsch

1976

 

 

 

Herbert Engel

 

 

Jahr

Vorsitzende/r

Schriftführer/in

Kassierer/in

Dirigent/in

1980

Werner Nicolay

 Fritz Schneider

 Werner Huppert

 Josef Trenz

1981

Horst Huppert

 

 

 

1985

 

Werner Nicolay

 

 

1989

 

 

 

Stefan Zell

1995

Manfred Dielforter

Thomas Gutensohn

 

 

1997

Uli Hofmann

 

Klaus Lepiorz

 

1999

 

Heinz Busche

 

 

2001

Reiner Hammerschmidt

 

 

 

2004

 

Bernhard Gladen

 

 

2005

 

Winfried Rink

 

 

2006

Manfred Zewe

 

 

 

2009

 

Thomas Gutensohn

 

 

2013

Hubert Dörrenbächer

 

Gabriela Maus

Natalya Chepelyuk

2015

 

 

Heike Kirschner

 

2018

 

Ilona Jakobs